Schreiblust und Lesungsfrust

Es war eine Weile still hier, aber das heißt nicht, dass ich untätig war. Gut, zwischendurch schon, denn es war ja auch Urlaubszeit und wenn meine Kinder Sommerferien haben und zuhause sind, komme ich kaum zum Schreiben. Dafür aber zum Lesen, womit nicht das normale Schmökern, sondern das Lesung-halten gemeint ist. Womit wir beim zweiten Teil der Überschrift wären, mit dem ich mal beginnen will.

Drei Cons besuchte ich in den letzten Monaten, ich hatte jeweils eine Lesung „gebucht“, aber keine lief wirklich so wie erhofft.

Zuerst war ich im Juli auf der FeenCon in Bonn. Hier kamen zwei Dinge zusammen: Erstens das heißeste Wochenende des Jahres mit 39° (viele erinnern sich sicher), was dazu führte, dass man es in der Stadthalle Bad Godesberg kaum aushalten konnte und die wenigen Besucher sich lieber in den Außenbereichen herumtrieben. Zweitens mein Unwissen, dass solche Wochenend-Cons am Sonntag oft nur noch austrudeln und somit deutlich weniger Besucher da sind. Folglich musste ich meine Lesung allein vor meiner mitgereisten Familie halten, brach das nach 15 Minuten dann ab und nachdem in den nächsten 90 Minuten auch kein Mensch an den Mantikore-Stand kam, zog ich frustriert von dannen.

Anfang August war ich dann auf der RatCon in Unna. Die war deutlich besser besucht, diesmal hatte ich meine Lesung auch am Samstag ABER zum einen wurde das brandneue „Das Schwarze Auge 5“ in vielen Workshops präsentiert, die viele Leute abzogen und zweitens wurden die Lesungen in einen etwas abgelegenen Raum abgeschoben, wohin sich kaum einer verirrte. Immerhin, zwei Zuhörer hatte ich diesmal, eine davon war die Kollegin Judith Vogt, bei der ich zuvor zugehört hatte. Das Feedback zur Helden-Lesung war positiv und das Gespräch mit der Autorenkollegin sehr nett. Die anschließenden Stunden am Mantikore-Stand waren auch unterhaltsam und immerhin schwatzte ich ein paar Besuchern noch signierte Exemplare von „Die Stunde der Helden“ auf.

Gerade gestern war ich dann auf der MantiCon in Heppenheim, der Hausmesse meines Verlages. Die Starkenburg war eine tolle Location, leider brachte die Auktion von Rollenspiel-Utensilien den Zeitplan total durcheinander, sodass ich auch hier nur zwei Zuhörer begrüßen durfte – mit dem Verleger Torsten Low auch diesmal wieder einen „Kollegen“, dessen Lesung ich zuvor besucht hatte. Auch hier war das Feedback positiv, die eingesammelte Rollenspielerin, die neben Torsten zuhörte, konnte ich allerdings nicht vom Kauf überzeugen.
Dafür bot die MantiCon Zeit für nette Gespräche mit weiteren Autorenkollegen und (ganz am Ende) auch kurz mit meinem Verleger, dazu eine interessante Schwertschau, alles in allem eine nette Zeit.

Insgesamt ziehe ich daraus allerdings die Lehre, dass sich Rollenspiel-Cons nur sehr bedingt für Lesungen eignen, die meisten Besucher sind eben nur an Spielrunden interessiert und kommen allenfalls dann, wenn sie gerade eine Pause haben und auf die nächste Runde warten. Weiter entfernte Rollenspiel-Cons werde ich daher wohl nicht mehr besuchen.

Nach soviel Frustbewältigung zum Schluss aber noch Positives, denn das gibt es ja auch: Nach sechs Wochen Schreibpause habe ich im Moment wieder richtig Bock und die erste Nach-Ferien-Woche war sehr produktiv. Zwar werfen die Herbstferien schon ihre Schatten voraus, aber bis dahin will ich mein „Dungeon-Projekt“ ordentlich voranbringen. Mit avisierten Fertigstellungsterminen halte ich mich aber lieber zurück 😉

Positiv sind auch die meisten Rezensionen zu „Die Stunde der Helden“. Was dir größeren Blogs und Onlinemagazine zu dem Roman sagen, findet ihr bei den Pressestimmen auf der Seite zum Buch. Nicht so positiv sind die Verkaufszahlen, das will ich – wie schon bei den Paladinen – mit einer kostenlosen Vorgeschichte ändern. Die ist bereits fertig und der Verleger zeigte sich gestern aufgeschlossen, mal sehen ob das dieses Jahr noch was wird.

So viel von mir, Euch noch einen schönen Rest-Sommer!