Torschlusspanik im Lektorat

Holla, eine ganze Zeit ist vergangen, seit ich mich hier zuletzt gemeldet habe. Das liegt u.a. auch daran, dass sich die Vertragsverhandlungen zu meinem Helden-Projekt etwas länger hinzogen. Mittlerweile sind wir hier aber in den letzten Zügen, das Lektorat läuft, das Cover wird erstellt. Sobald ich den Vertrag auf dem Tisch habe, verkünde ich auch Titel und Verlag – diesmal ist es ein anderer.

Das Lektorat ist es dann auch, von dem ich hier berichten will. Denn wenn man die Überarbeitungsvorschläge des Lektors abarbeitet, ist das nicht nur der x-te Durchgang durch das Manuskript – es ist der Letzte. Wenn erstmal das Layout gemacht wurde, sollte man als Autor nur noch Fehler anmerken, für größere Änderungen oder gar ganz neue Szenen ist dann der Zug abgefahren.

Während ich bei den anderen Überarbeitungsrunden noch recht experimentierfreudig war, befällt mich nun Unsicherheit. Sollte ich diese Szene wirklich umbauen, wie es der Lektor vorschlägt? Braucht die Figur wirklich noch mehr Tiefgang? Wird das Buch dadurch besser? Und auch Szenen, an denen der Lektor gar nichts auszusetzten hatte, hinterfrage ich kritisch, immer mit der Furcht im Hinterkopf, dass es so bleiben wird, ich es nicht mehr ändern kann, wenn ich diese Fassung herausgebe. Torschlusspanik im Lektorat quasi. Das beschleunigt die Arbeit nicht unbedingt, erfordert oft Rücksprache mit Lektor und Testlesern – und das alles auch noch unter Termindruck.

Aber ich werde es auch diesmal schaffen, mich irgendwann von meinem Werk zu lösen. Ich freue mich schon drauf, es euch in Kürze präsentieren zu können.